Spielrunde 2022

Mittwoch   21.09.   Tvgg - TSV Auerbach   2:4 (1:1)

Tore: Andrej-Daniel Mora und Walter Rankel

Samstag   20. 08.   Teilnahme am Kellerweg Cup in Guntersblum

leider nur Platz 11

Freitag   10.06.   18:30 Uhr   Tvgg - Eintracht Frankfurt

 

Geschichte wiederholt sich:

Wer führt, der verliert

 

Von Reiner Koch

Mit der Zeitmaschine rasant zurück in die Vergangenheit, ins Jahr 1976: Am 19. Mai erwarten die Tvgg-Fußballer auf der legendären „Ziegenweide“ an der Jahnstraße vor einer Rekordkulisse von 2 500 Fans zum Jubiläumsspiel den amtierenden deutschen Pokalsieger Eintracht Frankfurt mit Weltmeister Jürgen Grabowski. Im Tor für die Rothemden: Abteilungsleiter Peter Wuschek, der diesen Deal mit dem Bundesligisten eingefädelt hatte. Am Ball in der 20. Minute: Bernhard Geffert. Die „Fleißbiene“ im Mittelfeld erwischt SGE-Keeper Dr. Peter Kunter beim 1:0 auf dem falschen Fuß. Gut, am Ende gewann die Eintracht in Lorsch standesgemäß mit 8:1. Man ahnt: Wer führt, der verliert. Doch dieses Führungstor von Geffert steht seitdem wie in Stein gemeißelt in den Annalen der TV-Kicker.

 

Mit der Zeitmaschine 46 Jahre und ein Monat nach vorne ins Hier und Jetzt: Am Spielfeldrand im Lorscher Sportpark Ehlried werden an einem Wohlfühlabend vor dem Anpfiff zum Match der Alten Herren (Ü35) der Tvgg. gegen die Traditionsmannschaft der Adlerträger vom Main die beiden Helden von damals von Radio FFH interviewt. Bernhard Geffert, der Goalgetter, sagt ins Mikro, an den „Macher“ gerichtet: „Das Engagement von Peter Wuschek hat den Verein mit dem Spiel gegen die Eintracht nach vorne gebracht.“ Und wie lautet seine Prognose für die heutige Partie? Geffert ist zuversichtlich: „Wir brauchen wieder ein schnelles Tor.“

 

Duplizität der Ereignisse: Die mit Ex-Profis bestückte SGE-Traditionsmannschaft, die im Rahmen ihrer hessenweiten Imagetour „Eintracht in der Region“ zehn Mal bei Amateurvereinen ihre Visitenkarte abgibt, liegt vor einer tollen Kulisse von 1 300 Zuschauern im Ehlried nach gerade mal drei Minuten zurück – 0:1. TV-Mittelstürmer Michael Tsalikis war von SGE-Keeper Masar Qosa elfmeterreif gefoult worden, Daniel Iovanescu verwandelt eiskalt. Ob sich die Geschichte wiederholen würde? Die Antwort folgt prompt: Mit zwei Treffern drehen der überragende Ervin Skela (zwei Elfmeter) und Patrick Ochs das Match auf 1:3. Die von Bundesliga-Rekordspieler Karl-Heinz Körbel angeführten Adler-Träger wollen durchstarten.

 

Als mit Stefan Wachtel und Roger Stöckmann zwei Abwehrsäulen und mit Kapitän Bernd Walter der torgefährliche Kopf des Teams vom Platz humpeln, wird’s kritisch. „Noch keine zwanzig Minuten gespielt und schon drei Verletzte“, kann TV-Auswahltrainer Martin Weinbach sein Konzept in die Tonne treten. Wieder Skela und dann Michael Thurk erhöhen für das Traditionsteam auf den 1:5-Pausenstand. Weinbach stellt in seinem Halbzeitresümee dennoch die positiven Dinge heraus: „Wir machen viele Sachen gut.“ Und motiviert seine Mannen: „Wir müssen von hinten schneller rauskommen, verschieben – alles was man so braucht.“

 

Was man so braucht, das rufen die Ex-Profis ab: Das Runde schnell zum Nebenmann passen, Lösungen intuitiv suchen und finden. „Da schießt keiner aufs Tor, die werden immer spielen“, sagt Weinbach. Sein „Co“ Manfred Engelhardt verweist auf das 1:6 von Sascha Amstätter: „Ball mit der Brust angenommen, aus der Drehung geschossen – ein schönes Tor.“ Doch das reicht den Gästen (noch) nicht. Jetzt zaubern die Eintrachtler, lassen Ball und Gegner zirkulieren, die Turnvereinigung ist überfordert: Thurk trifft mit dem Kopf (1:7), Slobodan Komljenovic nach Vorarbeit von „Lokalmatador“ Bernhard Trares aus Sonderbach (1:8) und der omnipräsente Skela zum 1:9. Schlussendlich wird’s sogar bitter für die Rothemden, weil zweistellig, als sich Christian Balzer (1:10) und Steffen Herzberger (1:11) noch in die Torschützliste einschreiben. Da fiel nicht mal auf, dass der urlaubende SGE-Fußballgott Alexander Meier an diesem Abend fehlte ...

 

Riesenspaß gemacht hat's allemal, den Gastgebern, den Frankfurtern und den zufriedenen Fans. „Das war eine tolle Werbung für die Eintracht, das war toll für uns“, war Aktivensprecher Hans-Jürgen Lebert rundum happy. Die viele Arbeit, das Engagement von Vorstand und Mitgliedern, es wurde belohnt. „Für uns war es ein finanzieller Segen, mit dem wir nicht gerechnet haben“, brachte es Abteilungsrechner Helmut Auer auf den Punkt. Bürgermeister Christian Schönung erinnerte daran, dass sich Geschichte halt doch wiederholen kann: „Wie einst durch Bernhard lag der TV 1:0 vorne. Das Training hat sich gelohnt. Aber die Profis waren halt übermächtig. Ein großes Lob geht an die Organisation.“

 

Tvgg. Ü35 – das Aufgebot: Andreas Laube, Thorsten Kordes (Tor), Jürgen Bohrer, Arno Brunnengräber, Alex Gatsos, Manfred Hartnagel, Daniel Iovanescu, Sascha Keil, Achim Keßler, Andrei Daniel Mora, Roy-Steffen Müller, Mehmet Öztekin, Valentin Pfaff, Walter Rankel, Andreas Rau, Roger Stöckmann, Hannes Grüner, Michael Tsalikis, Lorian Vasiliu, Tomas Votruba, Stefan Wachtel, Bernd Walter.

 

weitere Bilder

 

Mittwoch   25.05.   18:30 Uhr   Kleinfeldturnier in Heppenheim

Samstag   30.04.   Ü50 Kreismeisterschaft   siehe Turniere 2022

 

Mittwoch   27.04.   19:00 Uhr   Tvgg - FSG Riedrode   0:2 (0:1)

 

Jung schlägt Routine

 

Es klingt plausibel: Ein PS-starker Benziner ist sprintstärker als ein träger, untermotorisierter Diesel, der nur behäbig in die Gänge kommt. Aber grundsolide seine Runden dreht. Dieses Wettrennen ist entschieden, bevor es gestartet wurde. Ein Leistungsvergleich hinkt also. Um dieses Bild auf den Fußball im Allgemeinen und ein AH-Spiel im Besonderen zu übertragen: Die Kicker der Lorscher Tvgg. hatten beim Saisonauftakt im heimischen Ehlried trotz bester äußerer Bedingungen auf Rasen gegen die benachbarte FSG Riedrode mit einem spielfreudigen, jungen Team nicht den Hauch einer Chance. So gesehen ist die knappe 0:2 (0:1)-Niederlage der Rothemden noch als ein Achtungserfolg zu werten.

 

Beim Debüt der TV-Neuzugänge Alex Gatsos und Daniel Iovanescu, beide im Mittelfeld am Ball, hielt die solide Abwehr vor Keeper Andreas Laube lange gegen die permanent anrennenden Gäste stand. Roger Stöckmann und Stefan Wachtel in der Innenverteidigung gaben der Viererkette Stabilität. Augenfällig: Das Sturmduo mit Teamleader Bernd Walter und Michael Tsalikis hatte gegen die FSG-Deckung einen schweren Stand, weil der nachrückende Support fehlte. Torchancen, sieht man von der von Tsalikis ab, waren also Mangelware. Das Konzept stimmte gleichwohl: „Ab und zu Nadelstiche sind richtig und wichtig“, analysierte am Feldrand der leider verletzte Spielgestalter Manni Hartnagel. Erst kurz vor dem Seitenwechsel fiel das 0:1 – Resultat der FSG-Dominanz.

 

In der zweiten Hälfte sahen die Fans das gleiche Szenario: Dauerbelagerung des TV-Strafraums durch Riedrode, der Versuch von Entlastungsangriffen durch die Turnvereinigung. Am Ende sollte es für die Gastgeber nicht reichen, zumal die das 0:2 in einem fairen Match nicht zu verhindern wussten. Alles in allem gilt aber, so das positive Fazit von Hartnagel: „Wir haben uns gegen einen laufstarken Gegner gut aus der Affäre gezogen.“ Mehr war halt nicht drin.

 

Es spielten: Andreas Laube (Tor) – Arno Brunnengräber, Roger Stöckmann, Stefan Wachtel, Jürgen Bohrer – Daniel Iovanescu, Mehmet Özekin, Alex Gatsos, Dmitriy Shtutman – Bernd Walter, Michael Tsalikis; eingewechselt: Oliver Gellrich, Lorian Nasliu, Holger Walter.

Mittwoch   19.02.   19:30 Uhr   FSG Riedrode - Tvgg   ABGESAGT

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